Wo soll ich anfangen? Vielleicht mit ein par Basics: Riga ist nur ein bisschen größer als Dresden und trotzdem Hauptstadt von Lettland, das mit nur 2 Millionen Einwohnern insgesamt eine sehr kleines aber stolzes Land ist. Man spricht lettisch und russisch sowie ein bisschen englisch (v.a. Studenten) und auch etwas deutsch (alte Leute).
Wieso sollte man nach Riga gehen? Tja das wurde ich sogar oft von den Letten selbst gefragt! Denn es geht dem Land wirtschaftlich noch ziemlich schlecht (die Weltwirtschaftskrise 2008 hat Lettland am schlimmsten getroffen) und man hat oft das Gefühl, das Land hinkt uns westlichen Ländern Jahre hinterher. Das stimmt ja auch, denn es ist erst seit 1991 unabhängig von der Sowjetunion geworden. Viele junge Letten, die man leicht in Pubs bei einem „Bauska tumšo“ (dunkles Bier) kennenlernt, träumen davon nach Deutschland, England oder Spanien zu gehen und fragen sich ernsthaft, was man in ihrem Land so lange will. Klingt komisch, ist mir aber mindestens 5mal passiert!
Also: rückblickend habe ich überlegt und stelle euch hier ein paar Sachen vor, die ich sehr in dieser Region genossen habe.

Riga von oben: hier blickt man auf die riesigen Markthallen, die Daugave (Fluss) und den Fernsehturm.

Hier befinde ich mich im Hauptgebäude der Riga Technical University und genieße die Sicht auf die Petrikirche und das Schwarzhäupterhaus (rechts).

Das Schwarzhäupterhaus – hier begann übrigens die Weihnachtsbaum-Tradition: im Jahre 1510 wurde dort der erste Christbaum geschmückt.

Per Zug lässt sich von Riga aus der Ostseestrand und das schöne Ostseebad Jurmala-Majori innerhalb einer halben Stunde Fahrtzeit erreichen.

Eines meiner Lieblingsgebäude in der Elizabetes iela: die alte Hansestadt ist berühmt für ihre Jugendstilbauten.

Die Letten lieben Knoblauch: ob Knoblauchbrot oder Knoblauchbier – alles ist mögllich und schmeckt überraschenderweise besser als es klingt / aussieht. 😉

Vor 80 Jahren galten Rigas gigantische Markthallen als die modernsten der Welt – heute sind sie der perfekte Ort, um lokale Spezialitäten zu kosten.

In einer Stunde per Zug ist man in Segulda, wo man neben Bungeejumping, Hochseilgarten und Spaziergängen zu Schlössern auch ….

Mein absoluter Lieblingspub: die Ala Folk Club Bar (es war schwierig ein gutes Foto zu finden :). Hier wird man zum lettischen Folks-Tanz aufgefordert, ist superleckere, traditionelle Gerichte und trinkt natürlich viel Bier.

Mein Lieblingssnack in der Ala Bar: die „Beer-Platter“ mit Knoblauchbrot, Gemüse, Käse und Knoblauchdip.

Noch nie habe ich soviel Sushi gegessen: lecker und günstig (kostet ca. 7€ pro Person inklusive Tee).

In der Oper war ich fast 2mal jeden Monat, denn sie bietet tolle Stücke (Schwanensee, Nussknacker, Othello, Tosca) für einstellige Preise!
Als Student lässt es sich herrlich in dieser Stadt leben: wie man sieht, kann man richtig günstig und köstlich Essen gehen, lokales Bier und Folk-Tanz genießen, billig ins Umland reisen und es ist einfach immer etwas los. Vor allem die Altstadt ist besonders schön und wurde 1997 zur Liste des UNESCO-Weltkulturerbes hinzugefügt. Auch sonst hat die Stadt architektonisch viel zu bieten, jedoch sieht man deutlich, dass es keine Gelder gibt, die tollen Jungendstil- Häuser zu renovieren, denn die meisten sind außerhalb der Altstadt leider verkommen.
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